1 Über unser Leben, Schwangerschaft und Geburt





Hallo und Willkommen,

hier möchte ich mich und meinen Sohn Luke vorstellen und von Schwangerschaft und Geburt erzählen.
Ich beginne einfach am Anfang.

Als ich erfahren habe das ich Schwanger bin war es im ersten Moment alles andere als Begeisterung die ich empfand, den gerade erst hatte ich eine höhere Position bekommen und war in ein anderes Gebiet gewechselt als der Schwangerschaftstest positiv anzeigte.
Was in unserer Firma bedeutet das man sofort ins Beschäftigungsverbot geschickt wird.
Dazu noch das ich mich ein paar Tage vorher von dem mittlerweile Vater getrennt hatte.

Ich war mit einer sehr guten Freundin einkaufen, die bereits im 6 Monat schwanger war, um ihr beim tragen von schweren Wasserkisten zu helfen als mir auffiel, dass ich verhältnismäßig spät dran war.
Also liefen wir nochmal zurück und kauften dementsprechend einen Test.
Sie scherzte noch wie toll es wäre wenn wir zusammen zwei kleine Zwerge durch die Gegend schieben könnten und die beiden zusammen aufwachsen könnten, da dachte ich noch das ihre Hormone die überhand gewinnen würden.
Kaum zuhause überkam mich die Nervosität und ich machte diesen Test, der dann schnell positiv anzeigte.
Also hieß es für mich ab zum Frauenarzt um wirklich 100% Gewissheit zu haben.

Alleine die Aussage "Ich kann noch nichts erkennen aber machen sie doch zuhause noch ein paar Tests und kommen sie nächste Woche wieder" hätte mich eigentlich stutzig machen sollen, aber ich tat wie mir befohlen.

Eine Woche später genau 1 Tag vor meinem Geburtstag die Überraschung, man sah eine Fruchthöhle, jedoch ohne "Füllung".
So wurde ich dann für 4 Wochen nach Hause geschickt und wartete, wartete, wartete.

Nach 4 Wochen konnte man deutlich sehen, dass die Fruchthöhle größer geworden war und dort ein kleiner Embryo zu sehen war.
Die Freude überkam mich, war aber nur von kurzer Dauer den die nächste Aussage des Arztes war "Ich kann keinen Herzschlag finden, aber kommen Sie doch in 4 Wochen wieder dann weiß man ob´s was geworden ist oder eben nicht".

Emotionslos und nachdenklich fuhr ich nach Hause oder viel mehr ich wollte nach Hause fahren war aber so in Gedanken versunken das ich mit meinem kleinen Renault Twingo einem Audi A4 drauffuhr.
Niemandem passierte etwas aber trotz alledem war es echt eine blöde Angelegenheit.

Also suchte ich mir eine neue Ärztin, und ich kam mir vor wie einer anderen Welt.
Super freundliche Damen an der Rezeption und die Ärztin auch wahnsinnig fürsorglich und freundlich.
Dort bekam ich endlich den lang ersehnten Herzschlag zu hören und wundervolle Fotos von meinem kleinen Dino.

Der Vater und ich hatten uns ausgesprochen und uns auf noch einen Versuch miteinander eingelassen und eine Zeit lang schien alles so, als würde alles Perfekt sein.
Wir zogen in einer größeren Wohnung zusammen und lebten uns gerade noch ein als das nächste Chaos sich seinen Weg zu uns bahnte.

Ich war mittlerweile nur noch zum putzen und essen kochen da und hatte starke Probleme mit Übelkeit und Erbrechen und wollte einfach nur eine Runde raus an die frische Luft als ich einen komischen Druck nach unten spürte.
Daraufhin fuhr ich direkt zur Ärztin und erzählte ihr davon.
Wir schrieben ein CTG und sie konnte mich beruhigen, es waren keine Wehen.
Jedoch fiel ihr auf das ich sehr viel Fruchtwasser hatte und der Zwerg immer wieder Extrasystolen.
Ich wurde zur Feindiagnostik geschickt, die Ärztin dort unterbracht extra ihre Mittagspause um mich zu Untersuchen.

Dort zeigte sich das ich wirklich sehr viel Fruchtwasser hatte, auch Polyhyramnion genannt.
Dazu war Auffällig das mein kleiner Dino (den Namen hatte er seid dem ersten Ultraschall bei mir sicher) erweiterte Liquor Räume im Gehirn sowie ein nicht sicher auszuschließendes Double-Bouble (Einen Verschluss des Darmes)  hatte.

Ich wurde darüber aufgeklärt das all diese Sachen Softmarker für ein Down-Syndrom wären und ob ich dieses mit einer Blutuntersuchung oder Amniozenthese weiter untersuchen lassen wolle.
Die Amniozenthese wurde am nächsten Tag durchgeführt und mir Bettruhe verordnet.
Am nächsten Tag also wieder zur Feindiagnostik wo zum Glück alle groben Gendefekte ausgeschlossen werden konnten und das es ein Junge wird.

Von da an hatte ich alle 2 Wochen im Wechsel und kurz darauf jede Woche im Wechsel einen Termin bei der Feindiagnostik und einen bei meiner Frauenärztin.

In der 37+4 Schwangerschaftswoche tauchte ich dann zu meinem Wöchentlichen Termin bei der Feindiagnostikerin auf.
Diese stellte fest, dass mein kleiner Dino nicht viel gewachsen sei und das sich eine große Hirnatherie weit gestellt hatte, ein Zeichen dafür das der Körper zu viel leisten muss um alles zu versorgen.

Sie schickte mich zur Einleitung ins Krankenhaus.
Dort begann ein Eileitungsmarathon der insgesamt 5 Tage dauerte und viele Tränen und Geduld forderte.
Ich fühlte mich wie ein Versuchskaninchen und wir probierten alles an Mitteln aus um den Bauchzwerg zum ausziehen zu bewegen.
Aber wer nicht ausziehen will bleibt eben da wo er ist.
Am 5 Tag besprach die Ärztin mit mir, das man deutlich stress im CTG erkennen könnte und wir als letztes Mittel versuchen werden einen Wehentropf anzuhängen und im Verlauf die Fruchtblase zu sprengen.
Soweit kam es allerdings nicht.

Keine 5 Minuten nachdem ich am versprochenen Wehentrop hing war das Zimmer plötzlich voller Ärzte, Schwestern und Hebammen.
Die Herztöne waren auf ein Minimum abgefallen und ich wurde flach hingelegt.
Bis heute weiß ich nicht was ich gespritzt bekam jedoch hatte ich plötzlich so starkes Herzrasen, dass es drohte aus der Brust zu springen.
Dann die erlösende Nachricht, die Herztöne waren wieder da.

Die leitende Ärztin wollte mich gleich wieder an den Tropf anschließen, als sich die Hebamme schützend dazwischen stellte und dieses verneinte.
Ich war ihr unglaublich dankbar dafür.

Also wurde ich über einen Kaiserschnitt informiert und keine 15 Minuten später war ich wieder mit Abfallenden Herztönen im Vorbereitungsraum des OP´s.
Mir wurde erklärt das wenn es kritisch wird ich eine Vollnarkose bekäme, zum Glück blieb mir die erspart.

Am 01.04.2017 wurde so um 12:14Uhr ein zierlicher Junge mit 2770 Gramm und 33,5cm Kopfumfang geboren der auf den Namen Luke hören sollte.

Aber leider hielt auch diese Freude nicht lange.
Als wir wieder im Kreissaal waren wurde Luke für einen Neugeborenen Check abgeholt und ich in der Zeit auf mein Zimmer gebracht, wo zu meinem Unwissen die ganze Familie wartete.

Jedoch wurde Luke nicht wieder auf mein Zimmer gebracht.
Eine Schwester öffnete die Tür und fragte ob die Kinderärztin schon mit mir gesprochen hätte.
Als ich dieses verneinte sagte sie nur "der ist auf der Neointensiv der Atmete nicht mehr".

Diese Worte werden mich glaube ich mein Leben lang verfolgen.

Ich sah sie an und das einzige was ich sagen konnte war 2 Stunden nach dem Kaiserschnitt mit immer noch tauben Beinen "Hol einen Rollstuhl oder ich laufe!"
Sie wollte mir gerade Widersprechen als ich meine Aussage wiederholte.
Auch diese nahm sie nicht ernst, jedoch als ich begann meine Beine aus dem Bett zu werfen und mich gerade aufrichten wollte rannte sie los und holte endlich den Rollstuhl.

Auf der Neointensiv angekommen bat sich mir ebenfalls ein Bild das ich nicht vergessen werde.
Mein kleiner Junge lag auf diesem Wärmebett, überall Kabel und das Piepen und Pusten der Geräte.
Kurz darauf die Aufklärung des dort zuständigen Kinderarztes :

Der rechte Lungenflügel ist zusammen gefallen, Verdacht auf eine Neugeboreneninfektion, eine Gehirnblutung und Anpassungsstörungen bei einer Körpertemperatur von 35°.
Von da an begann erneut das bangen das alles gut gehen würde.

Soviel zu Schwangerschaft und Geburt, in den nächsten Tagen versuche ich unsere Geschichte weiter zu erzählen.



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